Michael Lindner, Gisela Volz, Johannes Perrot, Helena Fenchel sowie Alexander Uhl (von links) beantworteten Fragen. Foto: Störzer Foto: Schwarzwälder-Bote
Das ERASMUS+ Projekt „Young Entrepreneurs on Start“ hat 19 Schüler und neun Lehrkräfte aus vier verschiedenen Ländern für eine Woche nach Calw gebracht. Nun durften sie ihre Fragen an die ganz großen Unternehmer der Hesse-Stadt richten.
Calw. Neben der Tatsache, dass ein solcher Aufenthalt den Lebenslauf deutlich bereichert, ist, wie berichtet, der wesentliche Aspekt des ERASMUS+ Projekts ein wirtschaftlicher. Die Jugendlichen sollen Einblick in die Ökonomie des Gastlandes erhalten. Aus diesem Grund fand das „Unternehmerpanel“ statt, bei dem über die Menschen hinter fünf namhaften Calwer Unternehmen gesprochen wurde. Ins Hermann Hesse-Gymnasium waren Helena Fenchel vom SDV Werbestudio, Gisela Volz von Volz Reisen, Michael Lindner von der Börlind GmbH, Johannes Perrot von der Perrot GmbH & Co. KG sowie Alexander Uhl von der tewipack Uhl Gmbh eingeladen.
Infos über Betriebe
Zur Einführung stellten die deutschen Schüler die fünf Unternehmen vor. Dies geschah durchweg auf Englisch. Es wurde erläutert, womit die Firmen ihr Geld verdienen, wie viele Angestellte sie haben, wie viel Umsatz sie machen und in welchen Ländern sie vertreten sind. Anschließend durften die 16- und 17-Jährigen Fragen an die Unternehmer richten. Interesse bestand beispielsweise daran, wie man erfolgreich wird. Volz ist der Ansicht, dass man seine Angestellten motivieren können muss wie Nationaltrainer Jogi Löw seine Fußballmannschaft. Fenchel fügte hinzu: „Man muss hart arbeiten und darf keine Angst haben.“ Perrot glaubt, dass man nur Erfolg haben kann, wenn Gott es so will.
Auf die Frage aus dem zaghaften Publikum, wie ein normaler Arbeitstag aussehe, ergriff Volz das Wort: „Oft muss man den Plan für den Tag anpassen, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert. Wie beispielsweise, wenn draußen ein Schneechaos tobt“. Perrot kann dies bestätigen: „Auch ich muss meinen Plan ständig ändern.“
Angestellte als Freunde
Die nach und nach auftauenden Schüler aus Polen, Griechenland, Spanien, der Slowakei und Deutschland interessierte, wie es sei, die Verantwortung für so viele Menschen zu tragen. Für Uhl sind seine Angestellten seine Freunde. Perrot macht sich Sorgen, ob auch genügend Aufträge vorhanden sind, weil 45 bis 50 Prozent der Ausgaben für Löhne der Angestellten draufgehen. Volz sieht die Sache so, dass man „Angestellten zeigen muss, dass es nur Hand in Hand geht und dass auch diese eine große Verantwortung tragen. Wenn jeder an seinem Platz funktioniert, dann klappt auch das große Ganze.“ Ihrer Meinung nach ist es wichtig, dass die Angestellten Verständnis für ihre Kollegen haben.
Die Schüler waren inspiriert von den ehrlichen Worten ihrer Gäste. Über vieles hätten sie selbst noch nicht nachgedacht, gaben die Moderatoren zu bedenken. Der Unternehmergeist der Jugendlichen konnte nach dieser Woche sicherlich gestärkt werden.
Von Sonja Störzer