Calw. „Erzähle es mir und ich vergesse. Zeige es mir und ich erinnere mich. Lass es mich selber tun und ich verstehe!“, schrieb der chinesische Philosoph Konfuzius vor 2500 Jahren.

Damals wie heute gilt, dass die effektivste Wissensvermittlung diejenige ist, bei der sich Schüler durch praktische Betätigung ihr Wissen selbst aneignen. Genau dies versucht das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT in Zusammenarbeit mit ausgewählten Schulen verstärkt zu erreichen. Daher wurde 2001 vom Fraunhofer Institut die Methode „TheoPrax“ entwickelt, die eine enge Verzahnung von Theorie, Forschung und Praxis bewirken soll.

Seit mehreren Jahren wird am Hermann Hesse-Gymnasium (HHG) im Fach Naturwissenschaft und Technik (NwT) konsequent nach der TheoPrax-Methode unterrichtet. In enger Kooperation mit Bildungspartnern werden Projekte mit Ernstcharakter durchgeführt. Um die TheoPrax-Methode noch weiter im Unterricht zu verankern, ist das HHG jetzt eine direkte Kooperation mit dem Fraunhofer Institut eingegangen.

Schüler der 10. Klasse, die in den beiden vorherigen Jahren mit kleineren Projekten Erfahrungen mit der TheoPrax-Methode gesammelt haben, werden jetzt direkt an verschiedenen wissenschaftlichen Projekten beteiligt. Bei der Kick-off-Veranstaltung wurden unlängst diese Projekte von den Verantwortlichen des Fraunhofer-Instituts vorgestellt. Nach den Präsentationen durch die Wissenschaftler hatten die Schüler die Möglichkeit, direkt mit ihren künftigen Auftraggebern in Kontakt zu treten, um Fragen und Unklarheiten zu den Forschungsaufträgen zu klären.

Aktuelle Forschungsthemen zur Energiespeicherung, zur Vermeidung von Wasserverlusten und zur Wiederverwertung von Materialien, die bisher nicht recycelt wurden, werden die Schüler in den nächsten Monaten beschäftigen. Dabei werden die Schüler schrittweise in die Struktur des Projektmanagements eingeführt, um mit dieser Methode die komplexen Herausforderungen in Theorie und Praxis zu bewältigen. Im Juli werden die hochmotivierten Schüler im Beisein der Wissenschaftler vom Fraunhofer Institut ihre Forschungsergebnisse präsentieren, ganz im Sinne von Konfuzius: „Verstehen durch Tun“.

Von Therese Engel