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Schüler des Hermann Hesse-Gymnasiums Calw lernen in der Slowakei Vorurteile abzubauen, knüpfen neue Freundschaften und erhalten neue Impulse für die Berufsorientierung (Bild: HHG)

von Jonas Bretschneider

Wenn man die Menschen auf der Straße unserer Stadt Calw fragen würde, was sie über die Slowakei wissen, fiele das Resultat vermutlich mager aus. Viel ist nicht bekannt über das osteuropäische Land zwischen Tschechien, Polen, der Ukraine und Österreich. Ähnlich ging es uns fünf Schülern (Johanna Abenheimer, Jonas Bretschneider, Kristin Heuer, Gian Felix Tegel und Vera Printz), als wir uns im Rahmen des von den Lehrerinnen Inga Hebbeln und Gudrun Mogler betreuten EU-Programms Erasmus+ dazu entschieden, den ehemals kommunistisch geführten Staat zu besuchen.

Die ersten Berührungspunkte gab es zwar schon im vergangenen Januar, als das erste Treffen von Schülern aus den fünf teilnehmenden Ländern (Griechenland, Polen, Slowakei, Spanien und Deutschland) im Rahmen des Projekts „Young Entrepreneurs on Start!“ in Calw stattfand. Die Reise in die „unbekannte“ Slowakei vom 16.-22. Oktober diesen Jahres bedeutete für die Schüler jedoch eine neue Erfahrung, denn das Land ist nicht als klassisches Urlaubsziel bekannt. Schlagzeilen machte es in jüngerer Vergangenheit vor allem durch seine restriktive Flüchtlingspolitik, die einen leicht in Versuchung führt, Vorurteile über die dortige Bevölkerung aufzubauen. Umso überraschter waren wir, als uns unsere Gastfamilien vor Ort in der Kleinstadt Žilina begrüßten. Wir alle wurden mit einer überwältigenden Gastfreundschaft empfangen und unsere Gastgeber freuten sich sichtlich über unseren Besuch. Innerhalb der Woche in der Slowakei lernten wir nun nicht nur die herzlichen Slowaken selbst, sondern auch deren Kultur und Land kennen und schätzen. Beeindruckend waren die Gegensätze und Spannungen, die sich aus der jahrhundertealten Geschichte und der jüngeren Vergangenheit der stalinistischen Diktatur ergaben. Als Beispiel wäre hier eine von uns besuchte mittelalterliche Burg zu nennen, die sich aus einer beinahe willkürlich wirkenden Autobahn-Bebauung und typischer Plattenbau-Siedlung erhebt.

Neben Sightseeing ging es beim jetzigen Austausch jedoch besonders darum, wirtschaftliche Kompetenzen zu stärken und berufliche Qualifikationen auszubauen. Hierbei lag der Schwerpunkt im Bereich der Human Resources, d.h. auf dem Erstellen eines EU-weit konformen Lebenslaufs und eines Bewerbungsschreibens. Diese konnten gleich ihre Anwendung finden, denn unsere slowakischen Gastgeber organisierten für jeden von uns Bewerbungsgespräche, die unter realen Bedingungen in echten und teilweise international-agierenden Unternehmen stattfanden. Hierbei ist festzuhalten, dass die Schüler des HHG im Fazit der jeweiligen Firmen sehr gut abschnitten und bleibenden Eindruck hinterlassen konnten, was sicher nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer mit gewissem Stolz erfüllte.

Letztendlich war der Aufenthalt in der Slowakei ein gelungener Austausch, der uns gerade in Zeiten komplizierter europäischer Politik näher zusammen gebracht hat – nicht nur mit den Slowaken selbst, sondern auch mit den teilnehmenden Schülern aus den anderen Ländern. Neben der Arbeit und neugewonnener Bildung kam das Vergnügen nicht zu kurz und einige neue, internationale Freundschaften werden sicher noch lange bestehen, wenn man den emotionalen Abschied am Ende der Woche als Indikator dafür heranzieht.

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