Matthias Thies (rechts) hieß Markus Köcher im HHG-Rektorenamt willkommen. Foto: Klormann Foto: Schwarzwälder-Bote
Calw. Matthias Thies, Studiendirektor des Regierungspräsidiums Karlsruhe, bescheinigte ihm eine „beachtliche und umfassende“ berufliche Biografie. Walter Kinkelin, Schulleiter des Nagolder Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG), hieß ihn im „lustigen Völkchen“ der Nordschwarzwald-Schul-Chefs willkommen.
Komplexes Gebilde mit mehr als 1800 Menschen
Die Rede ist von Markus Köcher, der gestern feierlich im Forum am Schießberg offiziell in sein Amt als Schulleiter des Hermann Hesse-Gymnasiums (HHG) eingesetzt wurde.
Anerkennung wurde an diesem Abend jedoch nicht nur Köcher zuteil. Studiendirektor Thies würdigte auch die Leistung der stellvertretenden Schulleiterin Sabine Zoufaly, die, so Thies, übergangsweise „den ganzen Laden alleine schmeißen musste“. Weiter betonte er, welch komplexes Gebilde Köcher künftig leiten wird: Eine Gruppe aus mehr als 1800 Menschen, die das HHG verbindet – rund 60 Lehrer, 600 Schüler und 1200 Eltern. „Eigentlich unfassbar“, so der Studiendirektor.
Oberbürgermeister Ralf Eggert sah Köchers Amtseinsetzung – in Anspielung auf Zoufalys Arbeit – als „Ende einer langen Fahrt, bei der die Mannschaft auch ohne Kapitän gut funktioniert hat“. Nichtsdestotrotz freue er sich auf die Zusammenarbeit mit diesem Kapitän, mit dem er sich künftig gerne auf dem Calwer Wochenendmarkt „zwischen Äpfeln und Radieschen“ austauschen möchte.
Überhaupt war Zusammenarbeit eines der Hauptthemen dieser Veranstaltung. Die geschäftsführende Schulleiterin der Calwer Schulen, Martina Fischer, sagte Köcher beispielsweise bei Bedarf Unterstützung, Rat und Tat aller Schulleiter zu. Die Schülersprecher Ela und Felizian wünschten sich, zusammen mit Köcher ein „starkes Team“ zu bilden.
Elternbeirat Ursula Söffky wünschte Köcher eine „entspannte und angenehme Arbeitsatmosphäre“. Der OHG-Schulleiter sprach Herausforderungen an, die es künftig zu meistern gelte – von der Integration von Flüchtlingskindern über den Trend zum individuellen Lebens- und Bildungsweg bis zur Digitalisierung.
Personalrat Christian Grube ging auf einen sportlichen Aspekt ein – und zog Parallelen zwischen Köcher als begeistertem Triathleten und als Rektor. Beides erfordere Ehrgeiz, Ausdauer, Disziplin und „vielleicht auch mal das Herbeisehnen eines Wettbewerbs – unter der Prämisse des Fairplays“.
Schuldekan Thorsten Trautwein wünschte Köcher die Fähigkeiten des „Servant Leadership“ – einem Führungsstil, bei dem der Führende seine Arbeit auch als Dienst an seinen Untergebenen betrachtet und versieht.
Der frisch gebackene Schulleiter selbst betonte, er wolle das HHG „dort weiterentwickeln, wo seine Vorgänger aufgehört haben“. Er wolle nichts einreißen, aber manches ausbauen – und eine Schule führen, „in der mit Freude und Erfolg gelernt wird“.
Für Unterhaltung während der Amtseinsetzung sorgten die Junge Philharmonie Calw, der Musik-Neigungskurs der Jahrgangsstufe 2, die Streicher der 6. Klasse, die Theater-AG sowie die Ratzfatz-Combo.
Von Ralf Klormann 29.09.2016 – 21:12 Uhr (Schwarzwälder Bote online)